Aktuelle Entwicklungen in der Geriatrischen Rehabilitation der Simssee Klinik Bad Endorf

Dr. Martin Weiner ist seit Mitte des Jahres 2017 Chefarzt in der Geriatrischen Rehabilitation der Simssee Klinik Bad Endorf. Zur Halbzeit seines ersten Jahres in der neuen Position nahm es Dagmar Kießling, Marketing Referentin im Geschäftsbereich Medizin der Gesundheitswelt Chiemgau AG, zum Anlass, mit dem Chefarzt ein ausführliches Interview über das Behandlungsspektrum und Leistungsbereich zu führen.

Dagmar Kießling: „Herr Dr. Weiner, Sie sind nun schon ein gutes halbes Jahr hier in der Simssee Klinik. Ich möchte den Kolleginnen und Kollegen gerne einen Rückblick über die letzten Monate geben. Was hat Sie während der ersten Zeit am meisten überrascht, was hat Sie beeindruckt?“

Dr. Martin Weiner: „Wirklich sehr positiv überrascht hat mich die ausgesprochene Freundlichkeit, in der mir die Mitarbeiter begegnet sind. Sie sind offen, freundlich, auch wenn mich die Kollegen noch nicht kannten oder auch immer noch nicht kennen. In der Simssee Klinik herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre. Das spüren ganz besonders unsere Patienten, die dies immer wieder in den Gesprächen oder auf den Gängen äußern. Diese herzliche und unvoreingenommene Art hat es mir sehr leicht gemacht, mich hier in der Klinik einzuleben und Wurzeln zu schlagen. Dazu trägt das Vertrauen meines Teams bei, das mich unterstützt und die offen sind für gemeinsame Veränderungen. Ich blicke gerne auf die Anfänge hier in der Simssee Klinik zurück, war es doch ein großer Schritt für mich und meine Familie. Wir haben ja quasi mit Sack und Pack die früheren Zelte abgebrochen, um hier neu anzufangen. Diesen Schritt habe ich nie bereut!“

Kießling: „Wie sehen Sie – im Vergleich zu anderen Kliniken – die fachliche Aufstellung?“

Weiner (absolut begeistert): „Da muss ich nicht lange nachdenken! Ich habe schon vieles gesehen, doch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier arbeiten auf höchstem Niveau, das wurde mir bereits während der Zeit meiner Entscheidung für die Klinik bewusst. Die Professionalität, mit der die Kollegen unsere Patienten betreuen, ist hervorragend. Besonders überzeugend ist das Belegungsmanagement.“

Kießling: „Das interessiert sicher die Kollegen aus den anderen Unternehmen – wie muss man sich die Zusammenarbeit vorstellen, welche Berufsgruppen arbeiten miteinander?“

Weiner: „Bei uns in der Geriatrie arbeiten wir mit allen medizinischen Berufsgruppen zusammen. Hierzu gehören die Mitarbeiter der Pflege, der Therapie, Ärzte, Sozialdienst, um hier nur einige zu nennen. All diese sind sich der Verantwortung gegenüber den Patienten bewusst und erarbeiten gemeinsam neue Ideen für eine weitere Verbesserung der geriatrischen Rehabilitation. Nicht zu vergessen natürlich unsere Zentralbereiche in der GWC, die eng mit mir in den einzelnen Projekten zusammenarbeiten und mich und die Mitarbeiter unterstützen.“

Kießling: „Ein Beispiel?“

Weiner: „Oh, da fällt mir der Vorschlag der Ergotherapie ein. Diese kamen aktiv von sich aus auf mich zu und haben mir von ihrer Idee erzählt, das ehemalige Haushaltstraining wieder zu aktivieren. Das hilft unseren Patienten, den Umgang mit den täglichen, häuslichen Kleinigkeiten mit Anleitung zu üben und mit Hilfsmitteln zu trainieren. Es ist nicht so einfach, mit einem Rollator umzugehen!“

Kießling: „Haben Sie denn von diesen Vorschlägen schon etwas umsetzen können?“

Weiner: „Ja. Der Speisesaal auf C7 ist modernisiert worden. Es steht jedoch noch sehr vieles an. So wäre ein Zimmer für Teambesprechungen wirklich wichtig, wie auch in den anderen Indikationen wie ich weiß. Die Simssee Klinik besticht nicht durch wahnsinnig tolle Räumlichkeiten. Sie zeichnet sich einfach durch Freundlichkeit, Aufrichtigkeit, der hohen Professionalität aus, durchgängig durch die Berufsschichten bis hin zu den Reinigungskräften – das kann ich gar nicht oft genug betonen. Das beeindruckt mich sehr und ich frage mich des Öfteren – war ich jemals woanders?“ (Weiner schmunzelt.)

Kießling: „Um auf Ihre Mitarbeiter zu kommen. Was liegt Ihnen hier in der Zusammenarbeit am Herzen?“

Weiner: „Mir ist extrem wichtig zu vermitteln, dass es im geriatrisch-therapeutischen Team keine Hierarchien gibt. Jede Abteilung, jeder Bereich, jeder Mitarbeiter ist gleich wichtig. Ich versuche zu vermitteln, dass ich das ernst meine.“

Kießling: „Was planen Sie für die Zukunft, können Sie uns hierzu etwas sagen?“

Weiner: „Einiges befindet sich noch in der Erarbeitung, das muss erst reifen und abschließend bewertet und entschieden werden. Was wir in der Geriatrie als großes Thema annehmen werden müssen, ist der verstärkte Blick auf die Ernährung unserer Patienten. Dazu gehört ein Screening der Patienten bei der Einweisung, um individuell auf bedarfsgerechte Kost reagieren zu können. Speziell bei älteren Patienten ist eine Fehl- und Mangelernährung vorherrschend, hier müssen wir verstärkt eine gesunde Ernährung in den Fokus stellen. Und das Thema Naturheilverfahren, das mir auch sehr am Herzen liegt. Hier werden wir schauen, inwieweit das in der Geriatrie umsetzbar ist.“

Kießling: „Zu einem anderen Thema. Wir hatten vor einiger Zeit über mögliche Veranstaltungen gesprochen, sowohl für Fachpublikum als auch für die Öffentlichkeit. Möchten Sie uns abschließend ein paar Worte zur kürzlichen Fortbildungsveranstaltung der niedergelassenen Ärzte sagen?“

Weiner: „Gerne! Der Ärztliche Kreisverband Rosenheim war mit ca. 50 Kolleginnen und Kollegen für ca. zwei Stunden bei uns in der Simssee Klinik. Mit Hans-Jörg Ostermaier, AOK-DLZ München, hatten wir zum Thema „Akut-Geriatrie und Geriatrische Rehabilitation“ einen hochkarätigen Referenten, dazu präsentierte Gerald Reisenbichler, Leitung Patientenservice, einen höchst informativen Vortrag. „Chancen und Grenzen der Geriatrischen Rehabilitation“ lautete mein Thema. Das Feedback der Teilnehmer lautete einstimmig, dass sie sehr gerne in die Simssee Klinik kommen und weiterhin verstärkt auf das kompetente, fast schon konkurrenzlose geriatrische Behandlungsangebot setzen.“

Kießling: „Das sind ja äußerst erfreuliche Aussichten für die Zukunft der Geriatrie in der Simssee Klinik. Ich bedanke mich für Ihre Zeit und die interessanten Einblicke!“

Weiner: „Das gebe ich gerne zurück und jetzt – Ihnen allen eine schöne vorweihnachtliche Zeit!"